EG 476 – Die Sonn hat sich mit ihrem Glanz gewendet

Die Sonn hat sich mit ihrem Glanz gewendet
und, was sie soll, auf diesen Tag vollendet;
die dunkle Nacht dringt allenthalben zu,
bringt Menschen, Vieh und alle Welt zur Ruh.

Ich preise dich, du Herr der Nacht und Tage,
dass du mich heut vor aller Not und Plage
durch deine Gnad und hochgerühmte Macht
hast unverletzt und frei hindurchgebracht.

Schaff, dass mein Geist dich ungehindert schaue,
indem ich mich der trüben Nacht vertraue,
und dass der Leib auf diesen schweren Tag
sich seiner Kraft fein sanft erholen mag.

Text: Otto von Schwerin 1647
Melodie: Guillaume Franc 1542/Loys Bourgeois 1551