EG 472 – Der Tag hat sich geneiget

Der Tag hat sich geneiget, die Nacht hat sich genaht. Gott sei gebenedeiet, der uns beschützet hat. Er woll durch seine Güte, durch seine große Macht uns gnädiglich behüten auch jetzt in dieser Nacht.

Nichts ist auf dieser Erden, das da beständig bleibt, allein die Güt des Herren, die währt in Ewigkeit, steht allen Menschen offen; Gott lässt die Seinen nicht. Drauf setz ich all mein Hoffen, mein' Trost, mein Zuversicht.

Dem hab ich mich ergeben in dieser argen Welt. So ist des Menschen Leben wie Blümlein auf dem Feld: des Morgens in dem Taue stehn sie gefärbet schön; bald sind sie abgehauen, verderben und vergehn.

Text: Greifswald 1597
Melodie: Bartholomäus Helder 1635