Nr. 24 – Trost eines schwermütigen Christen

24. Trost eines schwermütigen Christen

Du klagst, o Christ, in schweren Leiden
und seufzest, daß der Geist der Freuden
Von dir gewichen ist.
Du klagst und rufst: Herr, wie so lange?
Und Gott verzeucht, und dir wird bange,
Daß du von Gott verlassen bist.

Mühselig, sprichst du, und beladen,
Hör ich den Trost vom Wort der Gnaden
Und ich empfind ihn nicht,
Bin abgeneigt, vor Gott zu treten,
Ich bet und kann nicht gläubig beten;
Ich denke Gott, doch ohne Licht.

Oft fühl ich Zweifel, die mich quälen,
Heul oft vor Unruh meiner Seelen,
Und meine Hülf ist fern.
Ich suche Ruh, die ich nicht finde;
In meinem Herzen wohnt nur Sünde,
Nur Unmut, keine Furcht des Herrn.

24a. Trost eines schwermütigen Christen

Zag nicht, o Christ, denn deine Schmerzen
Sind sich’re Zeugen beß’rer Herzen,
Als dir das deine scheint.
Wie könntest du dich so betrüben,
Dass dir die Kraft fehlt, Gott zu lieben,
Wär nicht dein Herz mit ihm vereint?

Vertrau auf Gott. Er wohnt bei denen,
Die sich nach seiner Hülfe sehnen;
Er kennt und will dein Glück.
Er höret deines Weinens Stimme;
Verbirgt er gleich in seinem Grimme
Sich einen kleinen Augenblick.

Fahr fort zu beten und zu wachen.
Gott ist noch mächtig in den Schwachen,
Ist Güte für und für.
Laß dir an seiner Gnade g’nügen.
Sein Wort ist wahr und kann nicht trügen:
Ich stärke dich, ich helfe dir!

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